Eine Studie legt nahe, dass die neuralen Korrelate des Gedankenwanderns je nach Aufgabe variieren können.

26 Dezember 2023 2102
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25. Dezember 2023 Feature

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Von Ingrid Fadelli, Medical Xpress

Wenn Menschen eine bestimmte Aufgabe erledigen, kann ihre Aufmerksamkeit von dem, was sie tun, auf ihre eigenen inneren Gedanken wechseln. Dieses Abwandern der Aufmerksamkeit von einer Aufgabe zu internen Ereignissen, bekannt als "mind-wandering" oder "Off-Task-Thinking", ist gut dokumentiert und wurde in der Vergangenheit umfangreich erforscht.

Eine bisher unbeantwortete Forschungsfrage ist, ob "mind-wandering" als anpassungs-/vorteilhaft oder als maladaptiv/ungewünschter Prozess betrachtet werden sollte. Je nach den Umständen, unter denen es auftritt, kann dieser Prozess eine Person von einer wichtigen Aufgabe ablenken, die sie zu erledigen versucht, oder ihre Aufmerksamkeit auf etwas lenken, das für sie ebenso oder noch wichtiger ist.

Mit anderen Worten könnten die Gedanken, auf die die Aufmerksamkeit gerichtet wird, unwichtig und störend sein oder auf persönlich relevante Ziele einer bestimmten Person zutreffen. Einige Psychologieforscher haben auch vorgeschlagen, dass absichtliches "mind-wandering" anpassungsfähiger ist, da es die bewusste Kontrolle der Aufmerksamkeit beinhaltet, während spontanes "mind-wandering" maladaptiv ist, da es das Versäumnis darstellt, die Aufmerksamkeit zu kontrollieren.

Forscher des Haverford College haben kürzlich versucht, das bewusste Modulieren von "mind-wandering" genauer zu untersuchen. Ihre Ergebnisse, veröffentlicht in der Zeitschrift Cognitive, Affective, & Behavioral Neuroscience, bestätigen die Hypothese, dass "mind-wandering" auf den Kontext von verschiedenen Aufgaben anspricht.

"Diese Studie wurde entworfen, um zu untersuchen, wie 'mind-wandering' und seine neuronalen Korrelate bei Aufgaben mit unterschiedlichen Aufmerksamkeitsanforderungen variieren, basierend auf der Kontextregulierungshypothese von 'mind-wandering'", schrieben Rebecca J. Compton, Danylo Shudrenko und ihre Kollegen in ihrem Beitrag.

Um das Modulieren von "mind-wandering" zu erforschen, führten die Forscher eine Reihe von Experimenten mit 59 Bachelorstudenten des Haverford College durch. Diese Teilnehmer wurden gebeten, zwei verschiedene kognitive Aufgaben, bekannt als "sustained attention to response task" (SART) und "Stroop selective attention task", zu erledigen.

Bei SART müssen die Teilnehmer bei bestimmten Reizen Bewegungen ausführen, aber still bleiben, wenn sie einen spezifischen, selten auftretenden Reiz sehen. Beim Stroop-Test geht es hingegen darum, die Farbe richtig auszusprechen, in der geschriebene Wörter auf einem Bildschirm präsentiert werden, auch wenn diese Wörter Farbnamen sind, die nicht mit der Farbe des Textes übereinstimmen.

Während SART oft verwendet wird, um die Fähigkeit der Teilnehmer zu testen, sich lange Zeit auf die Anweisungen einer Aufgabe zu konzentrieren, überprüft der Stroop-Test die selektive Aufmerksamkeit, oder anders ausgedrückt die Fähigkeit, sich nur auf einen Aspekt der dargebotenen Reize zu konzentrieren (d.h. die Farbe statt der Bedeutung der Wörter). Während die Teilnehmer diese beiden Aufgaben erledigten, maßen Compton und ihre Kollegen die elektrische Aktivität im Gehirn mit einem Elektroenzephalogramm (EEG).

"Die Aufgaben beinhalteten 'experience-sampling'-Proben, um selbstberichtete Episoden von 'mind-wandering' zu identifizieren, sowie retrospektive Berichte", schrieben Compton, Shudrenko und ihre Kollegen. "Die Teilnehmer gaben häufiger 'mind-wandering' während des SART als während des Stroop an und während der zweiten Aufgabe der Sitzung im Vergleich zur ersten."

Von den 59 Studenten, die an der Studie teilnahmen, lieferten nur 37 letztendlich verwertbare EEG-Daten. Die Forscher analysierten die Aufzeichnungen dieser 37 Studienteilnehmer in Verbindung mit ihren Handlungen während der beiden kognitiven Aufgaben, die sie erledigten.

"Wie bisherige Ergebnisse zeigen, wiesen EEG-Daten während Episoden von 'mind-wandering' im Vergleich zu 'on-task'-Episoden für sowohl die SART- als auch die Stroop-Aufgaben erhöhte Alpha-Oszillationen auf", sagten Compton, Shudrenko und ihre Kollegen. "'ERP'-Daten, die sich auf die P2-Komponente beziehen, die die Wahrnehmungsverarbeitung widerspiegelt, ergaben, dass 'mind-wandering' mit erhöhten P2-Amplituden während der Stroop-Aufgabe verbunden war, entgegen den Vorhersagen der Theorie der Wahrnehmungsablösung."

The data collected by this research team confirms that mind-wandering is associated with an increase in alpha oscillations, which was also reported in previous works. In contrast with theoretical predictions, however, it found that mind-wandering was also linked to an increase in so-called P2 amplitudes while completing the Stroop task, which suggests that executive function was heightened.

Collectively, these results suggest that the neural underpinnings of mind-wandering can vary depending on the task that a person is completing. This could be further explored and validated in future studies with larger experimental samples and employing different imaging tools.

'Overall, the study found that self-report and neural correlates of mind-wandering are sensitive to task context,' the researchers added. 'This line of research can further the understanding of how mechanisms of mind-wandering are adapted to varied tasks and situations.'

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