Starlink-Satelliten' undichte Radiowellen verdecken das Universum
Während die Starlink-Satelliten von SpaceX den Internetzugang und die Handykommunikation weltweit ermöglichen, stellen sie auch eine Bedrohung für die Radioastronomie dar, wie eine neue Studie nahelegt.
In einigen Wellenlängenbändern ist das unbeabsichtigte Ausströmen elektromagnetischer Strahlung von der neuesten Generation der Satelliten mehr als 30-mal heller als die Emissionen früherer Versionen, berichten Cees Bassa, ein Radioastronom am Niederländischen Institut für Radioastronomie in Dwingeloo, und seine Kollegen am 18. September in Astronomy & Astrophysics. Da die neueste Generation von Starlink-Satelliten in bis zu 100 Kilometern geringerer Höhe als die früheren Satelliten umkreisen wird, werden sie für bodengestützte Teleskope noch heller erscheinen. Insgesamt könnte ihre Helligkeit problemlos Beobachtungen von schwächeren Objekten wie entfernten Galaxien oder Sternen überdecken.
Radio-Teleskope sammeln im Gegensatz zur sichtbaren Licht sammelnden Teleskopen energieärmere Wellen von Quellen, die Strahlung mit längeren Wellenlängen abgeben. Bassa und sein Team nutzten sechs Radio-Teleskope in einem Observatorium in der Nähe von Exloo, Niederlande, um die Emissionen der Starlink-Satelliten während zweier einstündiger Sitzungen im Juli zu charakterisieren. Obwohl die Satelliten nur zwischen 12 und 40 Sekunden lang durch das Sichtfeld der Teleskope flogen, waren sie sehr hell: Verglichen mit den schwächsten astronomischen Quellen, die von diesen Teleskopen beobachtet werden können, sind die Starlink-Satelliten etwa 10 Millionen Mal heller, stellten Bassa und sein Team fest.
Und das Problem wird wahrscheinlich schlimmer werden: SpaceX startet laut den Forschern etwa 40 Starlink-Satelliten der zweiten Generation pro Woche, und mehr als 6.000 sind bereits da draußen. Bassa und seine Kollegen haben festgestellt, dass Satelliten anderer Unternehmen von Radio-Teleskopen ebenfalls erkennbar sind, und sie arbeiten daran, diese Emissionen ebenfalls zu messen.
Bassa und seine Kollegen hoffen, dass ihre fortlaufenden Beobachtungen die Entwickler solcher Satelliten dazu anregen werden, ihre Ausrüstung, soweit möglich, neu zu gestalten, um unbeabsichtigte Funkemissionen zu reduzieren.