Könnte eine Reis-Fleisch-Hybridmahlzeit das Abendessen sein?
Die Foodies der Zukunft könnten mit aufgerüstetem Reis speisen.
Ein neues im Labor hergestelltes Fleischprodukt kombiniert Reiskörner mit Kuhzellen, berichten Wissenschaftler am 14. Februar in Matter. Der Reis dient als Gerüst, das das Wachstum von Fett- oder Muskelzellen unterstützt. Zusammen bilden die Zutaten eine Reis-Fleisch-Hybrid, die zu einem rosa-braunen Brei wird.
Er schmeckt köstlich, "nussig und ein wenig süß", sagt Sohyeon Park, eine Chemieingenieurin an der Yonsei-Universität in Seoul, Südkorea. Laut ihr ist der im Labor hergestellte fleischige Reis noch nicht bereit für den Esstisch, aber er könnte eines Tages eine nachhaltigere Möglichkeit bieten, Fleisch zu essen.
Aktuelle Methoden zur Fleischproduktion umfassen die Aufzucht von Rindern, was riesige Weideflächen erfordert und jedes Jahr mehr als 100 Millionen Metrische Tonnen Methan in die Atmosphäre abgibt. Die Wissenschaftler schlagen vor, Wege zu finden, um das Muhen zu vermeiden, was besser für die Umwelt sein könnte. Einige potenzielle Alternativen umfassen die Zucht von Heuschrecken und den Austausch von Fleisch gegen fermentierte Pilzsporen (SN: 5/2/19; SN: 5/5/22).
Im Labor ist Fleisch aus dem Labor eine weitere Möglichkeit, die Kuh (weitgehend) aus der Gleichung zu streichen. Im Labor beschichteten Park und ihre Kollegen Reiskörner mit Fischgelatine und Enzymen und fügten dann Kuhzellen zu jedem Korn hinzu. Die fischige Beschichtung half den Zellen, an den Körnern zu haften und darin zu wachsen. Und der Reis bietet eine 3D-Struktur, an der sich die Zellen festhalten können, ähnlich wie Reben an einem Rankgitter. Diese Struktur verleiht den kultivierten Zellen eine fleischähnliche Konsistenz, sagt Park. Alleine wachsen die Zellen in dünnen, flachen Schichten.
Nährwerttechnisch ist der Hybridreis mehr Schein als Sein, mit nur 8 Prozent mehr Protein als konventioneller Reis. Aber Park hofft, diese Zahl zu steigern, indem sie mehr Kuhzellen in jedes Korn packt. Reis stand eigentlich nicht auf ihrer Liste, aber die Körner haben überraschend gut funktioniert, sagt sie. Außerdem sind sie kostengünstig, nahrhaft und bereits beliebt - ein erstklassiger Bestandteil.