Fast die Hälfte der US-Erwachsenen würde Abnehmmedikamente einnehmen - aber diese Hindernisse stehen im Weg.

Fast die Hälfte der US-amerikanischen Erwachsenen wäre an einem sicheren und effektiven verschreibungspflichtigen Medikament zur Gewichtsabnahme interessiert, laut den Ergebnissen einer neuen Umfrage.

GLP-1-Medikamente wie Ozempic, Wegovy und Mounjaro werden immer beliebter. Die neue Umfrage der KFF, ehemals bekannt als Kaiser Family Foundation, zeigt, dass 70 Prozent der Amerikaner zumindest "ein wenig" von diesen Medikamenten zur Gewichtsabnahme gehört haben.

Die neue Umfrage von 1.327 Menschen in den USA wurde vom 11. bis 19. Juli 2023 online und telefonisch durchgeführt. Von den Interessierten an ähnlichen Medikamenten gaben fast 61% an, dass sie derzeit versuchen, Gewicht zu verlieren, und knapp die Hälfte gab an, weniger als 40 Pfund abnehmen zu wollen.

Zudem äußerte fast die Hälfte der Teilnehmer Interesse an einem sicheren und effektiven verschreibungspflichtigen Medikament zur Gewichtsabnahme.

Die Umfrage ergab jedoch auch, dass bestimmte Aspekte dieser Medikamente das Interesse der Teilnehmer beeinflussten.

Die Umfrage ergab, dass bestimmte Aspekte von Gewichtsverlustmedikamenten eine Hürde für die öffentliche Wahrnehmung darstellen. Viele Menschen verloren das Interesse, als sie von diesen Merkmalen des Medikaments erfuhren.

Zunächst verloren die Menschen das Interesse, als sie erfuhren, dass diese Medikamente injiziert werden; nur 23% blieben nach dieser Information interessiert.

Es laufen jedoch klinische Studien, um die Wirksamkeit dieser Medikamente in Pillenform zu untersuchen. Wenn diese Option verfügbar ist, könnte das Interesse wieder steigen.

Auch die Versicherung stellt eine Hürde in der öffentlichen Wahrnehmung von Gewichtsverlustmedikamenten dar.

Um diese Medikamente ohne Versicherung zu bezahlen, müssen Einzelpersonen etwa 900 bis 1000 Dollar pro Monat zahlen.

Immer mehr Menschen müssen diese Kosten selbst tragen.

Aufgrund der hohen Kosten für die Versicherung dieser Medikamente übernehmen einige große Arbeitgeber sie nicht mehr für ihre Mitarbeiter. Zum Beispiel informierte Ascension letzten Monat seine fast 140.000 Mitarbeiter darüber, dass es keine Gewichtsverlust- und Anti-Adipositas-Medikamente mehr abdeckt.

Auch die University of Texas gab eine ähnliche Erklärung ab und sagte, dass sie ab September die Kosten für diese Medikamente nicht mehr übernehmen wird.

Die KFF-Umfrage ergab, dass nur 16% der Menschen interessiert sind, sie einzunehmen, wenn die Medikamente nicht von der Versicherung abgedeckt sind.

"Der Mangel an Versicherungsschutz ist eine berechtigte Sorge im Zusammenhang mit Anti-Adipositas-Medikamenten; Menschen mit Adipositas sollten jedoch nicht entmutigt sein, wenn ein bestimmtes Medikament nicht abgedeckt ist", sagte Katherine H. Saunders, MD, Mitglied der Obesity Action Coalition und klinische Assistenzprofessorin für Medizin an der Weill Cornell Medicine, zu Health. "Es gibt möglicherweise andere Optionen", fügte sie hinzu.

Die Zulassung durch die FDA oder das Fehlen davon ist ebenfalls ein Hindernis für viele potenzielle Verbraucher.

Wenn diese Medikamente nicht speziell von der FDA zur Gewichtsabnahme zugelassen sind, blieben nur 16% der befragten Personen interessiert.

Derzeit ist Ozempic von der FDA zur Senkung des Blutzuckerspiegels bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes mellitus zugelassen, zusätzlich zur Diät und Bewegung. Ozempic ist auch zur Reduzierung des Risikos von Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes mellitus und bekannter Herzerkrankung zugelassen.

Die Injektion Wegovy ist von der FDA zugelassen, um Menschen im Alter von 12 Jahren und älter, die an Fettleibigkeit oder Übergewicht leiden und auch gewichtsbezogene medizinische Probleme haben, beim Abnehmen zu helfen, zusätzlich zur Diät und Bewegung.

"Nicht jeder, der interessiert ist, benötigt diese Medikamente. Es können Lifestyle-Interventionen oder andere Medikamente sinnvoller sein, wenn die einzigartige Biologie einer Person berücksichtigt wird", sagte Rekha Kumar, MD, praktizierende Endokrinologin in NYC und Chief Medical Officer von Found, zu Health.

Vielleicht ist das größte Hindernis für das öffentliche Interesse die Tatsache, dass diese Gewichtsverlustmedikamente eine fortlaufende Anwendung erfordern, um effektiv zu wirken.

Als die Umfrageteilnehmer erfuhren, dass bei Absetzen der GLP-1-Medikamente eine Gewichtszunahme erfolgt, blieben nur 14% interessiert.

"Natürlich nehmen Personen, die mit Anti-Adipositas-Medikamenten abnehmen, wieder zu, wenn sie die Medikamente absetzen, da Fettleibigkeit eine chronische Krankheit ist, die eine langfristige Behandlung für Gewichtsverlust und vor allem Gewichtserhaltung erfordert", sagte Saunders.

Sie zog den Vergleich zu Medikamenten gegen hohen Blutdruck.

"Würden Sie erwarten, Ihren hohen Blutdruck zu heilen, indem Sie eine Antihypertensiva kurzfristig einnehmen und dann aufhören? Natürlich nicht", sagte sie. "Ihr Blutdruck würde nach dem Absetzen des Medikaments steigen."

Trotzdem überrascht sie der Rückgang des Interesses nicht, da Menschen oft an Anti-Adipositas-Medikamenten interessiert sind, wenn sie sie als kurzfristige "Gewichtsverlust-Medikamente" und nicht als langfristige Behandlung betrachten.

“Despite our education and support, some of our patients end up stopping their anti-obesity medications for a variety of reasons,” said Saunders. “People sometimes report that they want to see how they do off medications. I can’t think of a single patient who didn’t regain most or all of their weight after discontinuing.”

Kumar noted that all the concerns around GLP-1s are valid.

“The people who are expressing these concerns seem to be thinking longer term about staying on medicine for weight management versus what we have seen over the past year where people impulsively wanted to start these medicines without a good understanding of longer-term implications,” she said.

As more and more people become aware of anti-obesity medications like Ozempic and other GLP-1s, Saunders said an increase in obesity awareness is also occurring.

“More people acknowledge that obesity is a complex, heterogeneous, chronic, and refractory disease that requires ongoing medical intervention for most individuals to lose weight and maintain weight loss long-term,” she said.

However, despite the public’s interest in these medications, she noted that they are still widely misunderstood by many people.

She reiterated that anti-obesity medications may be appropriate for people with obesity (BMI of at least 30) or those who are overweight (BMI of at least 27) with at least one weight-related medical condition.

“Even when people with obesity meet BMI criteria (and the utility of BMI is a big debate),” Saunders said, “not everyone is a good candidate for every medication.”