Erstmalige Entdeckung: Frühe Anzeichen von Makuladegeneration können Sehverlust vorhersagen.
Neue Forschungsergebnisse des Universitätsklinikums Bonn, in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn, haben gezeigt, dass frühe Anzeichen von altersbedingter Makuladegeneration (AMD) die lokale Sehkraft signifikant reduzieren können. Dieser Durchbruch bietet Potenzial für frühere und verbesserte Behandlungen und Überwachung der Krankheit. (Künstlerische Darstellung). Quelle: SciTechDaily.com
Neue Erkenntnisse des Universitätsklinikums Bonn (UKB), in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn, haben gezeigt, dass spezifische frühzeitige Veränderungen bei Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) zu deutlichen lokalen Sehverlusten führen können. Dieser Durchbruch könnte die Behandlung und Überwachung dieser Augenerkrankung bei älteren Patienten verbessern, die typischerweise zu zentraler Blindheit fortschreitet, und die Tests neuer Behandlungsmethoden erleichtern.
AMD betrifft hauptsächlich ältere Menschen. Wenn sie unbehandelt bleibt, führt die Krankheit zu einem progressiven Verlust des zentralen Sehvermögens, was alltägliche Aktivitäten wie Lesen oder Autofahren erheblich beeinträchtigt. Forscher weltweit suchen intensiv nach Wegen, um die Früherkennung und Behandlung dieser Krankheit zu verbessern, bevor es zu schwerwiegenden Verlusten kommt.
Ein Forschungsteam der UKB-Augenklinik hat in enger Zusammenarbeit mit grundlegenden und klinischen Wissenschaftlern speziell Patienten mit frühzeitigen Formen von AMD untersucht. Die Forscher konzentrierten sich auf die so genannten iRORA-Läsionen, die sehr frühe anatomische Anzeichen von Netzhautschäden sind.
„Wir haben die Mikroperimetrie-Methode verwendet, um die Sehschärfe an diesen betroffenen Bereichen der Netzhaut genau zu messen“, erklären Julius Ameln, Dr. Marlene Saßmannshausen und Dr. Leon von der Emde, die die Untersuchungen durchgeführt haben. Dabei wird die Empfindlichkeit der Netzhaut gegenüber Lichtreizen gemessen, um Sehbeeinträchtigungen zu identifizieren. Da die betroffenen Netzhautbereiche kleiner als 250 Mikrometer sind, erreichen routineklinische Geräte ihre Grenzen.
(v.l.n.r.): Julius Ameln, Dr. Wolf Harmening, Prof. Frank G. Holz, Dr. Marlene Saßmannshausen, Dr. Leon von der Emde, Alessandra Carmichael-Martins, Dr. Thomas Ach. Quelle: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / A. Winkler
Ein in Bonn entwickeltes hochauflösendes Forschungsinstrument, bekannt als adaptive Optik-Scanning-Licht-Ophthalmoskop (AOSLO), hilft hierbei. „Es ermöglicht die Bildgebung der Netzhaut mit mikroskopischer Auflösung und ermöglicht Funktionstests von kleinen Bereichen bis hin zu einzelnen Photorezeptoren“, erklärt Dr. Wolf Harmening, Leiter des AOSLO-Labors an der UKB-Augenklinik und Mitglied des Transdisziplinären Forschungsbereichs „Leben & Gesundheit“ an der Universität Bonn.
Die Ergebnisse waren klar: Die Sehschärfe in den Läsionsbereichen war deutlich reduziert. Mit der Standardmethode betrug der Verlust im Durchschnitt 7 Einheiten im Vergleich zu einer Kontrollregion. Mit der präzisen AOSLO-Methode betrug der Verlust 20, was einer Reduzierung der Lichtempfindlichkeit um den Faktor 100 entspricht.
Diese Ergebnisse zeigen, dass iRORA-Läsionen bereits eine signifikante Auswirkung auf die Sehkraft haben. Diese frühen Netzhautschäden könnten als Marker dienen, um den Krankheitsverlauf besser zu überwachen und frühzeitig zu behandeln. Die Ergebnisse dieser Studie sind ein weiterer Schritt, um besser zu verstehen, wie sich die späte Form der trockenen AMD mit der Bildung umfangreicher Netzhautschäden entwickelt.
„Unsere Untersuchungen zeigen, dass auch diese frühen Läsionen zu einer sehr lokalen, aber dennoch signifikanten Verschlechterung der Sehkraft bei unseren Patienten beitragen können“, erklärt Dr. Wolf Harmening. „Dies macht sie zu einem potenziellen Marker, der dazu beitragen kann, den Verlauf der AMD besser zu überwachen und sie in einem früheren Stadium zu behandeln“, fügt Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der UKB-Augenklinik, hinzu.