Epigenetik, Gehirntraining, Neurobildgebung: ADHD-Forschungs-Updates

Im Laufe der Jahre hat eine umfangreiche Forschung herausgefunden, dass ADHS durch eine hohe Erblichkeit gekennzeichnet ist und viele verschiedene Gene betrifft, reproduzierbare Ergebnisse in Neuroimaging-Studien vorliegen, über wirksame Behandlungsmöglichkeiten (sowohl nicht-pharmakologische als auch pharmakologische) verfügen und langfristig mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden sind Ergebnisse. Dennoch bleiben viele Fragen unbeantwortet.
Während niemand vorhersagen kann, welche wissenschaftlichen Entdeckungen vor uns liegen, sind drei Forschungsbereiche besonders vielversprechend für die Verbesserung unseres Verständnisses von ADHS: Neuroimaging, genetische Forschung und nicht-pharmakologische Interventionen wie transkranielle Magnetstimulation und Aufmerksamkeitstraining.
Fortschritte in der Bildgebung des Gehirns könnten zu einem besseren Verständnis der neuronalen Mechanismen führen, die ADHS zugrunde liegen. Es gibt jedoch Vorbehalte. Es scheint, dass einzelne Neuroimaging-Rezeptoren oder zelluläre Studien Hinweise auf Unterschiede in der Gehirnstruktur und -funktion bei Personen mit ADHS geliefert haben, aber das Gehirn besteht aus Milliarden interagierender Zellen, Schaltkreise und Netzwerke, die bei bestimmten Aufgaben zusammenarbeiten oder nicht.
Diese komplexen Netzwerke und Verbindungen variieren je nach Person und den spezifischen Aufgaben, die Teil vieler Neuroimaging-Studien sind. Forscher fragen:
Langsam entfernt sich das Fachgebiet von statischen Darstellungen zellulärer oder Rezeptoraktivitäten in bestimmten Gehirnregionen und konzentriert sich stattdessen auf die Funktionsweise des gesamten Gehirns (und nicht nur auf die einfache Summe seiner einzelnen Teile). Neuroimaging-Tools (z. B. Gehirn-SPECT, PET- und CAT-Scans sowie fMRT) können noch keine genaue Diagnose von ADHS stellen, wir werden jedoch nach wichtigen Durchbrüchen in diesem Bereich suchen.
Eine weitere Erforschung genetischer Faktoren könnte Aufschluss über die Erblichkeit von ADHS geben und den Weg für gezielte Therapien ebnen, die auf dem genetischen Profil einer Person basieren. Während die Untersuchung genetischer Faktoren wichtige Hinweise geliefert hat, wissen wir jetzt, dass es kein einzelnes Gen oder eine kleine Gruppe von Genen gibt, die zuverlässig vorhersagen können, ob jemand an ADHS leiden wird. Darüber hinaus können die spezifischen Gene, die eine Person einem ADHS-Risiko aussetzen, von denen einer anderen Person mit ADHS abweichen.
Hier kommt die epigenetische Forschung ins Spiel. Forscher fragen:
Wenn wir spezifischere Gen- und Gehirnentwicklungspfade entdecken, sollten wir davon ausgehen, dass unterschiedliche und präzise Interventionen für verschiedene ADHS-Subtypen funktionieren, abhängig von der besonderen Gen-Umwelt-Mischung des Individuums und davon, wie sich Faktoren im Laufe der Zeit entwickeln.
Kognitive Verhaltenstherapien, Neurofeedback und computergestützte Aufmerksamkeitstrainingsprogramme haben unsere Behandlungsmöglichkeiten über die Medikamente hinaus erweitert.
Technologien, die Videospielformate verwenden, um spezifische Gehirnübungen anzubieten, können zu potenziellen Aufmerksamkeitsvorteilen führen, vermutlich durch die Stärkung bestimmter Gehirnschaltkreise. Beispiele für Gehirntrainingsprogramme sind EndeavourRX, Joon, Mightier und Calmsie.
Neurostimulationsgeräte bieten neue Techniken zur effektiveren Behandlung von ADHS-Symptomen. Beispiele hierfür sind das Monarch eTNS-System, das ein externes tragbares Gerät verwendet, das den Vagusnerv stimuliert, sowie Geräte, die über ein extern angelegtes Gerät eine transkranielle Magnetstimulation (TMS) an das Gehirn abgeben. Während TMS für Depressionen, Angstzustände und Zwangsstörungen zugelassen ist, wurde es für ADHS untersucht, aber noch nicht zugelassen.
Diese neuen Interventionen sind aufregend; Wir verfügen jedoch nicht über ausreichende Forschungsdaten, die die Wirksamkeit dieser Behandlungen mit etablierteren und wirksameren pharmakologischen Interventionen und kognitiven Verhaltenstherapien vergleichen.7