Eine aufwendige Halskette eines Kindes hebt die soziale Komplexität der alten Bauern hervor.
Ein kind aus dem Nahen Osten, das vor rund 9.000 Jahren in einem steingefassten Grab beigesetzt wurde, trug eine aufwändige Halskette, die die Komplexität des sozialen Lebens in einer frühen Ackerbaugemeinschaft verdeutlicht, berichten Forscher.
Mehr als 2.500 Stein- und Muschelperlen, die über den Oberkörper des Kindes verstreut waren, bildeten ursprünglich zusammen mit einem doppelt gelochten Steinanhänger, der hinter dem Nacken positioniert war, und einem Perlmuttring, der auf der Brust lag, die beeindruckende Halskette, berichten Archäologin Hala Alarashi und ihre Kollegen am 2. August in PLOS ONE. Durchbohrungen rund um den oberen Teil des Perlmuttrings dienten zur Befestigung von Schnüren oder Bändern für sieben Perlenreihen, die mit dem Anhänger verbunden waren, so die Forscher.
"Diese imposante Halskette wurde geschaffen, um mit einem Kind beerdigt zu werden, das einen wichtigen sozialen Status hatte", sagt Alarashi vom Spanischen Nationalen Forschungsrat in Barcelona. "Wir wissen nicht, warum dieses bestimmte Kind besonders war."
Die Handwerker fertigten die Halskette aus Steinen und Muscheln an, die aus verschiedenen Teilen des Nahen Ostens importiert wurden. Zwei Bernsteinperlen stellen die bisher ältesten Funde dar.
Die aufwendige Halskette war zum Zeitpunkt der Ausgrabung des Grabes des Kindes im Jahr 2018 an einem Fundort im Süden Jordaniens namens Ba'ja auseinandergefallen. Es wurden keine Schnüre oder Bänder erhalten. Alarashi und ihre Kollegen rekonstruierten den Schmuck daher zunächst durch die Analyse der Verteilung der Perlen an den skelettierten Überresten des Kindes. Mikroskopische Unterschiede in der Intensität des Verschleißes an den Öffnungen der Perlen halfen dabei, die Position jeder Perle in den aufgereihten Reihen festzustellen. Vergleiche des teilweise erhaltenen Rings mit ähnlichen Gegenständen, die zuvor in Ba'ja gefunden wurden, ermöglichten es den Forschern, abzuschätzen, wie viele Schnüre die Halskette gehalten haben könnte.
Alarashi vermutet, dass sich eine große Gruppe von Trauernden in dem dicht besiedelten Dorf, das sich auf einem Bergplateau befindet, versammelte, um das mit der Halskette geschmückte Kind, das etwa 8 Jahre alt war, zur Ruhe zu betten. Die Radiokarbon-Datierung von verkohltem Holz legt die Besiedlung dieses Ackerbaudorfes zwischen 7400 v.Chr. und 6800 v.Chr. fest. Öffentliche Rituale an Grabstätten fanden bereits vor rund 12.000 Jahren im Nahen Osten statt (SN: 30.08.10).
Die rekonstruierte Halskette ist jetzt im Petra Museum in Wadi Musa in Jordanien ausgestellt.