Die Mary Kay Letourneau und Vili Fualaau Affäre: Vom sexuellen Missbrauchsfall zum Leben außerhalb des Rampenlichts.

Mary Kay Letourneaus berüchtigte Affäre mit ihrem Schüler Vili Fualaau sorgte in den 90er Jahren für Schlagzeilen und der Skandal hat das Land weiterhin im Griff.

Letourneaus Privatleben wurde 1996 zum Hauptgesprächsthema, als die Nachricht von ihrer Affäre mit Fualaau bekannt wurde, der damals Schüler der sechsten Klasse war. Die ehemalige Lehrerin bekannte sich 1997 schuldig wegen zweier Straftaten zweiten Grades des Vergewaltigung eines Kindes und verbüßte drei Monate im Gefängnis. Allerdings blieb Letourneau trotz gerichtlicher Anordnung weiterhin in Kontakt mit Fualaau, was zu einer sechsjährigen Gefängnisstrafe führte.

Nachdem sie mit Fualaau zwei Kinder bekommen hatte, heiratete das umstrittene Paar nach Letourneaus Entlassung aus dem Gefängnis. Sie blieben über ein Jahrzehnt zusammen, bevor sie 2019 ihre Trennung bekannt gaben.

Letourneau und Fualaau erregten nationale Aufmerksamkeit für ihre bedenkliche Beziehung und versuchten dabei, aus der Öffentlichkeit herauszubleiben. Ihre Lebensgeschichte diente seitdem als Inspiration für den bevorstehenden Film "May December" auf Netflix, der eine fiktive Romanze zwischen einer Frau und einem minderjährigen Jungen sowie die persönlichen Konsequenzen, mit denen sie Jahre später konfrontiert sind, thematisiert.

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Letourneau lernte Fualaau kennen, als sie seine Lehrerin in der zweiten Klasse an einer Grundschule in Burien, Washington, war. Mary Kay war mit Steve Letourneau verheiratet - mit dem sie vier Kinder hatte - als sie später dabei erwischt wurde, Zeit mit Fualaau zu verbringen, der damals 12 Jahre alt war, außerhalb der Schule. Sie wurde im März 1997 verhaftet und bekannte sich schuldig wegen zweier Straftaten zweiten Grades der Vergewaltigung eines Kindes. Mary Kay brachte später im selben Jahr ihr erstes Kind mit Fualaau zur Welt, Tochter Audrey.

Mary Kay wurde zu sechs Monaten Gefängnis und drei Jahren sexueller Täterbehandlung in dem Vergewaltigungsfall verurteilt. Sie wurde entlassen, nachdem sie die Hälfte der Zeit abgesessen hatte, und wurde angewiesen, keinen Kontakt zu Fualaau aufzunehmen. Allerdings wurde Mary Kay zwei Wochen nach Verbüßung ihrer Gefängnisstrafe in einem Auto mit Fualaau gefunden und ihre ursprüngliche Gefängnisstrafe von siebeneinhalb Jahren wurde wieder in Kraft gesetzt.

Während ihrer zweiten Haftstrafe brachte Mary Kay im Oktober 1998 ihre zweite Tochter mit Fualaau, Georgia, zur Welt.

Nach dem Skandal brach Fualaau die High School ab und seine Mutter erhielt das Sorgerecht für seine beiden Kinder mit Mary Kay. Nachdem Fualaau volljährig geworden war, beantragte er beim Gericht die Aufhebung des Kontaktverbots gegenüber Mary Kay und sie begannen offiziell eine Beziehung. (Mary Kay musste sich derweil als Sexualstraftäterin der Stufe 2 registrieren lassen.)

Fualaau und Mary Kay verfassten das Buch "Un Seul Crime, L'Amour" (Nur ein Verbrechen, Liebe) aus dem Jahr 1998, in dem sie ihre individuellen Darstellungen ihrer Beziehung schilderten.

Das Paar heiratete im Mai 2005 und zog seine beiden Töchter groß, während es größtenteils aus der Öffentlichkeit heraushing. Fualaau reichte im Mai 2017 nach 12 Jahren Ehe die Scheidung ein, zog den Antrag jedoch später zurück.

Im Jahr 2019 schlossen Fualaau und Mary Kay ihre rechtliche Trennung ab.

In einem gemeinsamen Interview mit Barbara Walters im Jahr 2015 äußerte sich Mary Kay dazu, ob sie sich "schuldig" oder "angewidert" wegen ihres Missbrauchs von Fualaau fühlte. "Ich liebte ihn sehr und dachte irgendwie: 'Warum kann es nicht einfach nur ein Kuss sein?'", sagte sie. "Der Vorfall geschah in einer späten Nacht und hörte nicht mit einem Kuss auf. Und ich dachte, dass es das wäre, aber das war es nicht."

Fualaau erinnerte sich seinerseits daran, wie sein seelischer Zustand inmitten des Skandals dramatisch abnahm. "Ich bin überrascht, dass ich heute noch lebe. Ich machte eine wirklich schwere Zeit durch", sagte er über das Fehlen eines Unterstützungssystems, als Mary Kay ihre Kinder während ihrer Haftzeit zur Welt brachte.

Im Jahr 2020 wurde bei Mary Kay Darmkrebs diagnostiziert und sie verstarb später im Alter von 58 Jahren.

"Mary kämpfte unermüdlich gegen diese schreckliche Krankheit", erklärte ihre Familie in einer Stellungnahme. "Mary und wir alle fanden große Stärke darin, dass wir unsere unmittelbare und erweiterte Familie zusammen hatten, um sie in diesem mühsamen Kampf zu begleiten. Wir haben unser Bestes getan, um uns um Mary und einander zu kümmern, indem wir sie nahe bei uns hielten und zusammenblieben."

Fualaau reflektierte das unangemessene Verhalten von Mary Kay ihm gegenüber während eines Auftritts in der Dr. Oz Show im Jahr 2020. "Ich könnte keinen 13-Jährigen anschauen und mich zu ihm hingezogen fühlen, denn das ist einfach nicht in meinem Kopf. Das ist nichts, wozu ich mich hingezogen fühle. Wir haben alle unsere Vorlieben und das ist einfach nicht etwas, für das ich mich entscheiden würde", antwortete er auf die Frage, was er tun würde, wenn er sich zu einem Minderjährigen hingezogen fühlen würde. "Ich würde wahrscheinlich Hilfe suchen."

Im März 2022 bestätigte Georgia, die Tochter von Fualaau und Mary Kay, dass ihr Vater ein drittes Kind bekommen hat.

“Hi Sophia, I’m your big sister! You’re so beautiful, I can’t wait to watch you grow. I’ll be right here by your side no matter what ! I love you 💕,” she wrote via Instagram alongside a photo with the newborn. Details on the baby’s mother have remained private since the news broke.

Fualaau and Mary Kay’s eldest, Audrey, meanwhile, announced in August 2023 that Georgia was expecting her first child. Georgia confirmed that she was pregnant with a baby boy to People one month later. She detailed her six-year relationship with the child’s father — but chose to keep him out of the spotlight.

Letourneau’s rape case — and subsequent relationship with Fualaau — was the inspiration behind Todd Haynes‘ critically-acclaimed film May December. The movie stars Natalie Portman as an actress named Elizabeth who travels to meet and study the life of Gracie (Julianne Moore), who she is set to play in a project. Gracie’s notorious romance with Joe (Charles Melton), who is 23 years her junior, is the subject of the fictional film.

“I really found myself honoring the distinction in [screenwriter] Samy [Burch]’s script from some of the famous examples of these tabloid stories like Mary Kay Letourneau. I was really looking more for sort of cinematic correlatives because the nature of the script is that you’re left in a state of uncertainty about what to think about these people,” Haynes told The Hollywood Reporter in May 2023. “The reliability you attribute initially to Elizabeth, the character Natalie Portman plays, begins to become destabilized as the film unfolds. You’re in a constant state of reevaluation.”

He continued: “So, I was more curious about how do we tell this story and let all of those ways of reading the film be made pleasurable and allow the audience to feel like it was going to be a fun film to be navigating.”