Gewöhnliches Obst, außergewöhnliche Vorteile: Natürlich vorkommende Substanz in Granatäpfeln kann Alzheimer-Symptome verbessern

29 Mai 2024 1981
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Eine neue Studie der Universität Kopenhagen hat herausgefunden, dass Urolithin A, eine in Granatäpfeln, Erdbeeren und Walnüssen vorkommende Verbindung, das Gedächtnis verbessern und möglicherweise Symptome der Alzheimer-Krankheit behandeln kann. Obwohl die Forschung zunächst an Mausmodellen durchgeführt wurde und zeigt, dass Urolithin A beschädigte Mitochondrien aus dem Gehirn effektiv entfernen kann, stehen klinische Studien am Menschen noch aus.

Eine natürlicherweise in beispielsweise Granatäpfeln, Erdbeeren und Walnüssen vorkommende Substanz kann das Gedächtnis verbessern und die Behandlung der Alzheimer-Krankheit unterstützen, so das Ergebnis einer neuen Studie der Universität Kopenhagen.

Vergesslichkeit, Schwierigkeiten beim Finden von Wörtern und Verwirrung über Zeit und Ort sind häufige Symptome der Alzheimer-Krankheit.

Nun haben Forscher der Universität Kopenhagen entdeckt, dass eine gewöhnliche Frucht helfen kann.

"Unsere Studie an Mausmodellen mit AD zeigt, dass Urolithin A, das eine natürlicherweise in u.a. Granatäpfeln vorkommende Substanz ist, Gedächtnisprobleme und andere Folgen der Demenz lindern kann", sagt Vilhelm Bohr, der Affiliate-Professor am Department of Cellular and Molecular Medicine an der Universität Kopenhagen ist und zuvor Abteilungsleiter am US National Institute on Aging war.

Dies ist eine gute Nachricht für Patienten mit Demenz - eine Krankheit, die schwer zu behandeln ist.

"Obwohl die Studie an Mausmodellen durchgeführt wurde, sind die Aussichten positiv. Bisher hat die Forschung zu der Substanz in den Muskeln vielversprechende Ergebnisse gezeigt und klinische Studien am Menschen werden geplant."

Die Forscher haben zuvor entdeckt, dass eine bestimmte Molekül, Nicotinamid Ribosid (NAD-Ergänzung), eine Schlüsselrolle bei neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson spielt, da es aktiv hilft, beschädigte Mitochondrien aus dem Gehirn zu entfernen.

"Viele Patienten mit neurodegenerativen Krankheiten erleben eine mitochondriale Dysfunktion, auch bekannt als Mitophagie. Dies bedeutet, dass das Gehirn Schwierigkeiten hat, schwache Mitochondrien zu entfernen, die sich ansammeln und die Gehirnfunktion beeinflussen. Wenn man in der Lage ist, den Mitophagie-Prozess anzuregen und schwache Mitochondrien zu entfernen, sieht man sehr positive Ergebnisse", erklärt Vilhelm Bohr.

Die Ergebnisse der neuen Studie zeigen, dass eine in Granatäpfeln vorkommende Substanz, Urolithin A, schwache Mitochondrien aus dem Gehirn ebenso effektiv entfernt wie NAD-Ergänzungen.

Die Forscher wissen noch nicht, wie viel Urolithin A benötigt wird, um das Gedächtnis zu verbessern und die Symptome von u.a. Alzheimer zu lindern.

"Wir können noch nichts Abschließendes über die Dosierung sagen. Aber ich stelle mir vor, dass es mehr als ein Granatapfel pro Tag ist. Die Substanz ist jedoch bereits in Pillenform erhältlich und wir versuchen derzeit, die richtige Dosierung zu finden", sagt Vilhelm Bohr.

Er hofft auch, dass die Substanz ohne nennenswerte Nebenwirkungen zu präventiven Zwecken eingesetzt werden kann.

"Der Vorteil bei der Arbeit mit einer natürlichen Substanz besteht in dem reduzierten Risiko von Nebenwirkungen. Mehrere Studien zeigen bisher, dass es keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bei der NAD-Ergänzung gibt. Unsere Kenntnisse über Urolithin A sind begrenzter, aber wie ich bereits erwähnt habe, waren klinische Studien mit Urolithin A bei Muskelkrankheiten wirksam und jetzt müssen wir uns Alzheimer ansehen", sagt er.

Er fügt hinzu: "Wenn wir in der Zukunft etwas essen wollen, um das Risiko für Alzheimer zu reduzieren, von dem wir viel reden, müssen wir sicherstellen, dass es keine nennenswerten Nebenwirkungen gibt."


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