Japanische Pflanze liefert Verbindungen, die eine starke Anti-HIV-Aktivität aufweisen.

20. März 2025
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von Toho-Universität
Forscher haben entdeckt, dass Daphne pseudomezereum (üblicherweise als Onishibari bekannt) eine Substanz enthält, die die Replikation des humanen Immundefizienzvirus (HIV) hemmt. Die Pflanzen wurden im Heilpflanzengarten der Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften der Toho-Universität angebaut. Diese Entdeckung soll zur Suche nach Medikamentensamen für neuartige Arzneimittel mit überlegener anti-HIV-Aktivität führen.
Ein Papier, das diese Studie beschreibt, wurde im Journal Phytochemie veröffentlicht. Die Forschungsgruppe wurde von Professor Wei Li aus dem Fachbereich Pharmakognosie der Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften der Toho-Universität geleitet, in Zusammenarbeit mit dem Duke University Medical Center in den Vereinigten Staaten.
Die Familie der Thymelaeaceae umfasst über 53 Gattungen und 800 Arten, die weltweit verbreitet sind, mit Ausnahme der Polar- und Wüstenregionen. Diese Pflanzen enthalten Diterpenoide, die bedeutende biologische Aktivitäten wie Antikrebs-, Anti-HIV- und schmerzstillende Effekte aufweisen.
D. pseudomezereum ist ein Laubstrauch aus der Familie der Thymelaeaceae, der in Japan, China und Korea zu finden ist. Seine Rinde wurde traditionell in der Medizin zur Behandlung von chronischen Hautkrankheiten und Rheuma aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften verwendet. Zusätzlich wurde diese faserreiche Rinde als Zusatzstoff in der japanischen Papierproduktion genutzt.
In der Studie isolierte eine Forschungsgruppe 10 Daphnane-Diterpenoide, darunter drei zuvor unbeschriebene Verbindungen, aus den Früchten von D. pseudomezereum. Von den isolierten Verbindungen zeigten drei eine starke anti-HIV-Aktivität mit EC50-Werten um 1 nM und einer Zytotoxizität bei IC50 > 5 μM.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen nicht nur das vielversprechende anti-HIV-Potenzial von Daphnane-Diterpenoiden, sondern bilden auch eine Grundlage für zukünftige Forschungen zur Optimierung ihrer Aktivität durch gezielte strukturelle Modifikationen.
Weitere Informationen: Kouharu Otsuki et al, Anti-HIV-Diterpenoide aus Daphne pseudomezereum, Phytochemie (2024). DOI: 10.1016/j.phytochem.2024.114366
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